Der vorletzte reguläre Befragungstag im U-Ausschuss zu „rot-blauem Machtmissbrauch“ ist inhaltlich wenig ergiebig verlaufen – umso heftiger sind dagegen die Manöver der Parteien rund um die Befragungen gewesen. Nach der Absage der beiden wichtigsten Auskunftspersonen – von FPÖ-Chef Herbert Kickl und dem Chef der Werbeagentur signs mit Verbindungen zu Kickl – blieben Kickls Ex-Kabinettschef Reinhard Teufel und der Grazer Ex-FPÖ-Gemeinderat Alexis Pascuttini übrig. Große Neuigkeiten blieben aus, aber es gab manche interessante Details.
Die grüne Parteispitze hat sich in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Mittwoch zu vom „Standard“ berichteten Vorwürfen gegen ihre EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling geäußert und sich „geschlossen“ hinter sie gestellt. Man lasse sich nicht von „anonymem Gemurkse oder Gefurze“ aufhalten, so Parteichef Werner Kogler, der eine gezielte Kampagne gegen junge Frauen sieht. Schilling selbst kritisierte, dass über ihren Charakter debattiert werde statt über Inhalte.
Todesdrama am Piz Palü! Schneemassen des Berges in den Alpen haben einen Deutschen begraben. Foto: picture alliance / Everett Collection, Kantonspolizei Graubünden
Die vom „Standard“ berichteten Vorwürfe gegen die Spitzenkandidatin für die EU-Wahl, Lena Schilling, seien „für die Grünen wirklich bitter“, so die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in einer ersten Einschätzung gegenüber ORF.at. Der Auftritt der gesamten Parteispitze wenige Stunden danach sei „logisches Krisenmanagement“, so der Politologe Peter Filzmaier. Und es dürfte mehr ein Betonieren nach innen als nach außen sein.