Awake Together News Aggregator

🔒
❌ Über FreshRSS
Es gibt neue verfügbare Artikel. Klicken Sie, um die Seite zu aktualisieren.
Ältere BeiträgeIhre RSS-Feeds

Deutsches Meldewesen: Henseln und Spetzln

10. April 2024 um 09:03
Von: Redaktion

Ich weiß ja nicht, wie lange Ihr letztes Klassentreffen her ist, lieber Leser, aber manchmal triggern aktuelle Ereignisse Erinnerungen, die eng mit Personen verknüpft sind. Man fragt sich dann, was wohl aus diesem oder jenen geworden sein mag, ob der Klaus heute seine Tobsuchtsanfälle unter Kontrolle hat oder die Eva noch immer an den Nägeln knabbert. In letzter Zeit hört man ja unglaublich viel über den „Kampf gegen rechts“ und den Versuch, „Hass und Hetze“ zurückzudrängen, selbst dann, wenn es sich weder um das eine noch das andere handelt. Die Polizei rückt zu „Gefährderansprachen“ aus, Meldeportale erfassen „Delikte unter der Strafbarkeitsgrenze“ und die „Grenzen des Sagbaren“ verlaufen durch Sümpfe und Minenfelder, von denen nur die Minenleger und Sumpfbewohner wissen, wo sie liegen.

Klar, dass ich da früher oder später an Gerald denken musste, der gewissermaßen als der heilige Schutzpatron des Zeitalters der Petzen und Denunzianten gelten darf. Wie? Sie kennen Gerald nicht? Es ist doch gerade mal sieben Jahre und einen Keks her, dass er – unausgelastet von seinem Tagesjob bei der Agentur Scholz & Friends – durchs Internet streifte, um werbetreibende Firmen freundlich daran zu erinnern, auf was für anrüchigen Seiten deren Anzeigen zu sehen seien. Bei vielen Medien abseits des Mainstreams brach damals dank Gerald Hensels emsiger Wühltätigkeit das Werbe-Standbein fast komplett weg, und nur unseren Lesern war es zu verdanken, dass wir auf Sendung bleiben konnten.

Mittlerweile gehörten Canceln, Denunzieren und die Angst vor Kontaktschuld zu Deutschland wie Maikrawalle und Kartoffelsalat. Da hofft man natürlich, dass der prominenteste Early-Adopter dieses Trends es bis ganz nach oben geschafft hat, dass er ausgezeichnet wurde und ausgesorgt hat, dass Straßen und Müllverbrennungsanlagen oder wenigstens ein Anbau am Hauptquartier des Verfassungsschutzes nach ihm benannt wurden. Die Wege von Hensel und der Agentur Scholz & Friends trennten sich bekanntlich rasch, aber kusshändchenwerfend. Gerald „Ich habe alles richtig gemacht“ Hensel zog neuen Horizonten entgegen. Irgendwie und irgendwo muss sich die Denunziation doch vergolden lassen!

Der Hashtag #keinGeldFürRechts der Hensel‘schen Boykott-Kampagne brannte bekanntlich nicht länger als eine Wunderkerze. Außerdem lässt sich über derlei volatile Kanäle, in denen jeder alles verbreiten kann, nur äußerst mühsam Geld verdienen. Seine private Aktivistenplattform davaidavai.com war dafür auch ungeeignet und roch zu allem Übel auch nach stalinistischem Gulag und Nordkorea-Fanpage, als dass sich darüber Spenden einsammeln ließen. Heute ist die Seite stillgelegt und auf eine Restaurant-Seite im Beta-Bastelzustand weitergeleitet. Wer in Erinnerungen schwelgen will, muss also im Archiv suchen.

Einfach nur Stellung bezogen

Es folgte im Mai 2017 die Gründung des Vereins „Fearless Democracy e.V.“, wo Hensel sich in erster Linie beim Verfassen von Artikeln der Sorte „Einerseits, andererseits, was auch immer“ selbst Mut zusprach, und wie schon bei der Hashtag-Kampagne lieferte das Branchenportal W&V die passende Hymne zum Start. Der Meisterstratege Hensel sei zurück und melde sich nun sogar vom internationalen Parkett. Der alte Fachbegriff dafür lautet wohl weniger „Neustart“ als vielmehr „Flucht nach vorn“. Letztlich war der Verein, dessen Website schon nach kurzer Zeit wieder in den Wartungsmodus versetzt wurde, wohl nur das Vehikel zum Start des nächsten großen Projekts mit dem praxisorientiert klingenden Namen HateAid.org.

Die Strategie, als Initiator mit G‘schmäckle möglichst sparsam in Erscheinung zu treten, war klug gewählt, und so taucht Hensel auf der about-Seite außer auf einem Foto der Initiatoren samt dazugehöriger Bildunterschrift nirgends auf. Dort dann allerdings mit passendem Opferstatus, auf dass der Gründungsmythos von HateAid schön glänzen möge: „Unsere Co-Founder von Fearless Democracy e.V. mussten selbst umfassenden Hass erfahren. Einfach nur, weil sie im Netz politisch und gesellschaftlich Stellung bezogen hatten.“

Einfach nur Stellung bezogen hat der Gerald damals, jawohl! Dass diese Stellung eher dem Richtschützen einer Flak-Batterie glich und er versuchte, ihm unliebsame Medien ökonomisch vom Himmel zu pusten, daran muss der Leser ja nicht erinnert werden. Doch scrollen wir die Seite noch etwas weiter runter, fällt uns auf, dass HateAid etwas geschafft hat, was Hensels Vorläuferprojekte nicht vermochten: sich nämlich gleich an zwei ministeriellen Steuerzitzen festzusaugen. Einmal über das illustre Programm „Demokratie leben“ an das grüne Paus-Ministerium für Familie, und dazu noch an das Justizministerium der FDP unter Buschmann. Laut Transparenzbericht 2022 floss mindestens eine halbe Million Ihrer Steuergelder in die Hensel‘sche Hassbekämpfung. Nur vielleicht etwas selektiver, als der Name des Projekts vermuten lässt.

Promibonus und der Kampf gegen „TERFs“

Auffällig ist nämlich, dass sich HateAid besonders lautstark und öffentlichkeitswirksam vor die von Hass geschundenen Politikerseelchen unserer geschätzten grünen Regierungspartei wirft. Lobend zu Wort kommen etwa Tareq Alaows von Pro Asyl, Stefanie „Es ist gut so, dass die Deutschen bald in der Minderheit sind“ von Berg aus der Hamburger Bürgerschaft, Renate Künast, Claudia Roth, Volker Beck… alles Grüne. Man fragt sich, ob bestens vernetzte und mit Diäten gepäppelte Politiker einer Regierungspartei wirklich die Hilfe einer NGO brauchen, um zivilrechtlich gegen Leute vorzugehen, die sich – und das sei hier ausdrücklich zugestanden – deutlich in Ausdrucksweise und Ton vergreifen. Für alle strafrechtlich relevanten Fälle ist ohnehin die Staatsanwaltschaft zuständig, die bekanntlich keine Rechtskosten bei ihren selbstgewählten Mandanten eintreibt.

Und man fragt sich, wer hier eigentlich wem hilft: HateAid den Politikern oder die Politiker HateAid. Denn es gibt sie ja wirklich, die Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich gegen Hetzkampagne im Netz zur Wehr zu setzen. So zum Beispiel Zana Ramadani, die sich über den Button „Helft mir!“ auf deren Website an HateAid wandte, nur um dort telefonisch zu erfahren, dass man sich für ihren Fall nicht wirklich interessiere, weil der Hass gegen sie nicht wie gewünscht von rechts kommt und Zana auch nicht prominent genug sei, um für HateAid mediale Aufmerksamkeit – und dadurch natürlich auch weitere Spenden – zu generieren.

Was nicht hinzunehmender Hass ist, entscheidet HateAid mit gewaltiger woker Schlagseite, wie die Propaganda der Alphabet-People zeigt, die auf der Website unter „Queerfeindlichkeit“ rubriziert ist. Inklusive einer abwertenden Definition von Frauen als „Terfs“, wenn sie sich weigern, großartig zu finden, dass Typen in Frauenkleidern in ihren Umkleiden, Duschkabinen oder Sportwettkämpfen auftauchen.

Wer die Zivilgesellschaft unterstützen will…

Gerald Hensel hat nun beschlossen, wieder etwas mehr aus dem Schatten zu treten und schreibt jetzt eine Kolumne für „Absatzwirtschaft“, wo er uns als „seit vielen Jahren aktiv gegen Gewalt und Desinformation im Netz“ vorgestellt wird. Die Artikel sind so substanzlos wie früher bei „Fearless Democracy“ und hangeln sich erwartbar am „current thing“ entlang. Im aktuellen mit dem Titel „Etwas tun“ schnuppert Hensel nun Morgenluft, seinesgleichen sei in der modernen Melderepublik endlich wohlgelitten. „Aktivismus ist wieder in. Die haarsträubenden rechtsextremen Vertreibungspläne der letzten Wochen haben nicht nur Millionen Menschen auf die Straße gebracht. Sie haben auch die Kommunikations-Community repolitisiert. Alle wollen plötzlich „etwas tun“.“

Sie merken, liebe Leser, auch der Gerald taucht seine Feder in das Salböl, das Correctiv in Potsdam aus dem Nichts erschaffen hat. Die Kommunikations-Community weiß, was zu tun ist und wird mit diesem Schlangenöl sicher noch viele Aktivisten zu Helden umlabeln und „enabeln“. Die deutsche Wirtschaft möge den Rechtsruck im Land doch bitte bekämpfen, indem sie denen Geld gebe, die „den Kampf gegen rechts schon lange führen“, meint Hensel. Ein Schelm, der glaubt, damit meine er in erster Linie sich selbst und das geschlossene, inzestuöse Ökosystem des Denunziantentums, wo man im Projektmodus Steuergelder abgreift, wo man nur kann, sich gegenseitig Orden an die Brust heftet und jeder mediale Skandal durch Anschlussverwendungen in der nächsten neuen „zivilgesellschaftlichen“ NGO abgefedert wird. Noch einmal Hensel in seiner Kolumne:

„Wer die Zivilgesellschaft nachhaltig unterstützen will, „enabelt“ sie mit dem, was sie am meisten braucht: Geld, Wissen und Arbeit.“ Die Welt der Geralds von der Meldefront ist klein, aber das war sie eigentlich schon immer. Ein Beispiel? Raten Sie doch mal, liebe Leser, wer im Jahr 2023 neben Hensels „HateAid“ außerdem mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet wurde. Richtig: Correctiv.

Zuerst erschienen auf unbesorgt.de

The post Deutsches Meldewesen: Henseln und Spetzln appeared first on Die Unbestechlichen.

Der völlige Realitätsverlust beim Gebührenfernsehen ist jetzt amtlich

07. April 2024 um 23:12

Die Sender sind derart von der Realität abgekoppelt, dass sie gar nicht mehr merken, wie sehr sie mit einer Reaktion wie der jetzigen haargenau die Vorwürfe der kritischen Mitarbeiter bestätigen: dass sie sich in einer Blase befinden.

Der Beitrag Der völlige Realitätsverlust beim Gebührenfernsehen ist jetzt amtlich erschien zuerst auf reitschuster.de.

Alfred Grosser ist tot

08. Februar 2024 um 09:34

Der Publizist und Politologe ist im Alter von 99 Jahren in Paris gestorben. Er galt als einflussreiche Stimme für die deutsch-französischen Beziehungen.

Ralf Schuler, BILDs Bester, verlässt die Redaktion

11. August 2022 um 20:33

Im Geiste Axel Springers treten wir selbstverständlich im besten freiheitlich-bürgerlichen Sinne für die Rechte des Einzelnen ein, diskriminierungsfrei zu leben, solange er niemandes Freiheit beschneidet. Das bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass wir „fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung“ stehen, wie es ein stellvertretender BILD-Chefredakteur im täglichen Briefing dieser Tage schrieb. Vom stalinistischen Schwulst der Formulierung einmal abgesehen, stehe ich keiner politischen Bewegung fest zur Seite und halte dies auch ganz grundsätzlich NICHT für die Aufgabe von Journalisten.

Offener Brief von Ralf Schuler an den Springer- und den BILD-Chef,

Meine erste Begegnung mit Ralf Schuler ist mir heute noch unangenehm. Es geschah auf der Facebook-Seite des früheren WELT-Chefredakteurs Peter Huth, bei dem ich einen Kommentar über die Manipulation der Arbeitslosenstatistik geschrieben hatte. Ralf Schuler bat freundlich um Belege für meine Behauptung, doch ich fühlte mich direkt angegriffen. Ich kannte Ralf nicht und eine Kurzrecherche ergab, dass er bei BILD für – ich hoffe, das richtig zu erinnern – Statistiken und die dazugehörigen Grafiken zuständig war. Also „nur“ ein halbwegs besserer Grafiker, dachte ich in meiner damaligen Arroganz und schrieb pampig zurück. (Dass er bereits seit 2013 Leiter des Hauptstadtbüros der BILD war, ergab meine Kurzrecherche erstaunlicherweise nicht.) Ralf blieb freundlich und antwortete so in etwa, dass er sich bei BILD um sowas wie die Arbeitslosenstatistik kümmern würde, dankbar wäre, wenn ich ihm Belege liefern könnte. Konnte ich, na klar, nicht. Meine Behauptung stützte sich auf selbsterlebte oder gehörte Anekdoten. Nix für valide Statistiken also.

Nach und nach wurde mir Ralf sympathischer. Huth, einst ein Konservativer, der, als die AfD so ein bisschen relevant wurde, wohl meinte die Seiten wechseln zu müssen (auch, wenn er das nie zugeben würde), veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite in einer Tour wirres Zeug. Ein Beispiel: Die sogenannte Flüchtlingskrise sei überhaupt kein Problem, weil die meisten „Flüchtlinge“ nach Ende des Syrien-„Krieges“ zurück in ihre Heimat gehen würden. Das wäre schließlich nach dem Ende des Krieges in Jugoslawien in den neunziger Jahren genauso gewesen. So Huth. Solch ausgemachten Schwachsinn wollte ich so nicht stehen lassen und schoss regelmäßig zurück. (Verschenkte Lebenszeit aus heutiger Sicht.) Dabei oft an meiner Seite – oder ich an seiner: Ralf Schuler. (Damals war noch nicht so verbrannt wie heute.)

Dann las ich ab und an mal einen Artikel von Ralf in BILD, dachte dabei immer noch: „Och, Mensch, hamse dem Grafiker auch mal einen Text schreiben lassen, wie nett.“

Ralf Schuler war lange vor Julian Reichelt ein kritischer Journalist

Es wurden mehr und mehr Artikel, sie wurden besser und besser, im Sinne, dass ich aus dem Kopfnicken kaum noch rauskam und endlich wurde mir auch Ralfs Relevanz bewusst. Lange bevor der damalige BILD-Chefredakteur Julian Reichelt kritisch berichtete – was wohl letztendlich zu seinem Rauschschmiss beitrug, weil es die Bluthunde der Massenmedien dazu animierte in Reichelts Privatleben zu schnüffeln – schrieb Ralf stabile Texte gegen den damals bereits woken Zeitgeist. Er wirkte seinerzeit wie das konservative Feigenblatt der BILD.

Höchstwahrscheinlich hängt Ralfs kritische Haltung auch mit seiner Herkunft zusammen. Er wurde in Ostberlin geboren und die Ostdeutschen haben bekanntlich viel feinere Antennen für Unrecht, als die im Westen Deutschlands aufgewachsenen Menschen.

Stets auf der Spur der Mächtigen, der Ralf. Der Herr ganz links ist übrigens nicht Gunter Gabriel, sondern Angela Merkel

Berlin. – Dass Ralf Schuler die BILD-Redaktion verlassen wird, war schon seit längerer Zeit bekannt. Die Motive lagen bislang im Dunklen, nun veröffentlichte die Redaktion des politischen Monatsmagazin Cicero jedoch Schulers Beweggründe. Der seit 1994 bei der BILD wirkende Schuler nahm zum Ende seiner Karriere beim Boulevard-Blatt die Leitung der Parlamentsredaktion ein und agierte somit als einer der bestens informierten und vernetzten Politikjournalisten Deutschlands. Damit wird nun aber Schluss sein, da er die Kündigung einreichte.

Tagesstimme | 11. August 2022

Und die Hetze und die Fake-News gehen direkt los

Ralfs Abgang bei BILD wurde erst heute so richtig bekannt und die Hetze geht direkt los: „Ralf Schuler verlässt die BILD, weil Springer zu queerfreundlich sei“, titelte beispielsweise ein Medienmagazin. Selbst wenn Springers Queer-Wahn der Hauptgrund für Ralfs Kündigung gewesen wäre, ja, und? Gegen einen Wahn anzutreten, ganz egal, aus welcher Richtung er wütet, ist doch etwas Lobenswertes.

Und Wikipedia, das von Tag zu Tag irrelevanter werdende und längst auch schon woke „Lexikon“, weiß bereits mehr, als Ralf selbst: „Schuler kündigte an, fortan für den ehemaligen Bild-Chefredakteur und Webvideoproduzenten Julian Reichelt zu arbeiten.“
Ralf sagt dazu: „Schwachsinn. Ich habe verschiedene Möglichkeiten, die ich nun prüfen muss.“

Eine dieser Möglichkeiten wäre aber tatsächlich eine Zusammenarbeit mit Reichelt, dem im Moment wohl besten Journalisten Deutschlands. Judith Sevinç Basad, die BILD aus ähnlichen Gründen wie Ralf verließ, ist inzwischen ja auch schon ein Teil der „Achtung Reichelt!“-Mannschaft. Wäre das nicht ein grandioses Trio im Kampf für die Wahrhaftigkeit? Ich meine, ja Mann!

Aber egal, wo es Ralf auch hinziehen wird, ich hoffe, er nimmt sich ein bisschen Zeit für sich, für seine Hobbys, er spielt gern Schlagzeug und geht noch lieber tauchen – oder andersherum, sooo gut kenne ich ihn nun auch nicht –, nach all den Jahren in der Knochenmühle BILD.

Und BILD so?

Der Absatz mit den Hobbys wäre ein schöner Ausstieg gewesen, aber es gibt da etwas über das wir noch kurz reden müssen: Was zur Hölle soll nun aus BILD werden?! Ohne Reichelt? Ohne Schuler? Ohne Basad?

Nun, erst einmal muss BILD in Zukunft ihren „eisenharten Kampf“ an der Seite von „LGBTQ-Community“ (wenn einer schon „Community“ schreibt), ohne drei ihrer besten Journalisten, führen. Was für beide Seiten kein Verlust ist. Ein Verlust wäre aber tatsächlich, wenn BILD ihre halbwegs kritische Berichterstattung in Zukunft einstellen würde. Dann gäbe es im Mainstream überhaupt kein Korrektiv mehr. Aber die Gefahr sehe ich – noch – nicht. Sicher, in Sachen „LGBTQ“-Quatsch ist BILD verloren. So ist es halt, wenn Führungspersönlichkeiten ihre sexuelle Identität mit ihrer Arbeit vermischen. Aber ansonsten? BILD ist ja auch nur eine Hure im besten Sinne, die längst begriffen hat, was ihre Stammfreier wollen. Runtergebrochen: Das, was im SPIEGEL nicht steht. Und sie wollen Kampagnen wie die heutige:

Lauter Lügen über unsere Vortragsreise auf Mallorca

03. Juli 2022 um 15:27

Da wurden mal eben 40 Menschen, ganz egal, ob Sprecher oder Gäste, als „Rechtsextreme“ bezeichnet. Aber gut, geschenkt, Wolfgang Bosbach (CDU) sagte ja einst völlig richtig: „Rechts ist doch heute schon, wer pünktlich zur Arbeit kommt.“

Aber wie sieht’s denn mit den harten Fakten aus, die jeder Schülerzeitungsredakteur problemlos hätte recherchieren können, stimmten die den wenigstens? Nö. Da wird über eine Truppe rund um den Berliner AfD-Lokalpolitiker Gunnar Lindemann fabuliert. Die Sache ist nur: Lindemann war keineswegs der Leader of the Pack. Er wurde eingeladen um am Grill seine YouTube-Kunstfigur „Maitre Gunnar“ zu geben. Leider konnte er nicht kommen, da er vorab positiv auf Covid19 getestet wurde.

Die Veranstaltung selbst lief angeblich in Cala Ratjada, ein schöner Ort am Meer, in dem ich, was mich sehr überraschte, laut eines Lokalblattes auch noch wohne würde. Die Wahrheit ist: Ich lebe seit Jahren nicht mehr in Cala Ratjada und die Veranstaltung lief ganz woanders. Ich könnte Euch noch weitere Beispiele für die Wahrhaftigkeit des Mainstreams geben, aber wozu? Lasst uns lieber zu den schönen Dingen kommen, zu der eigentlichen Reise nämlich. Über die versuchte die „Amadeu Antonio Stiftung“, die der deutsche Steuerzahler Jahr für Jahr mit einem siebenstelligen Betrag unterstützen muss zu witzeln:

Treffen sich ein AfDler, ein Verschwörungsideologe und ein „Islamkritiker“ auf Mallorca – Klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes – ist aber der Beginn eines „Arbeitstreffens“ unter Rechtsextremen.

(Die vielen Deppen-Emojis habe ich weglassen, Anmerkung Flesch)

Kann man so machen. Oder man schreibt:

Treffen sich ein körperbehinderter Arzt, ein Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund, ein Aussteiger aus dem Islamismus, eine ehemalige „Flüchtlingshelferin“, ein Deutschlehrer, der einst mehr oder weniger vergeblich versuchte, Menschen aus Absurdistan unsere schöne Sprache beizubringen, eine frühere DDR-Oppositionelle, der Sohn eines KZ-Überlebenden und eine halbwegs schwarze Familie auf Mallorca.

Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Sicher, das hätte nicht so wirklich gut ins linke Weltbild gepasst, schon klar.

Aber gut, es ist ja im Grunde auch völlig egal, was die Deppen so schreiben, entscheidend ist einzig, dass die Reise eine gelungene war. Wir hatten fünf Tage, an denen wir viel Spaß hatten und auch ein bisschen aneinander wuchsen. Deshalb werden wir die Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen. Wer Interesse hat dabei zu sein, schreibt bitte an: info@was-nun-deutschland.de

Und hier noch ein paar Bilder der Veranstaltung

Statt Abschied: Ein Verprechen auf ein Wiedersehen

„Die Geheimpolizei – wie Facebook seine Mitarbeiter überwacht“ & zwei weitere investigative Videos

12. Juni 2022 um 19:04
Von: Redaktion

Flache Hierarchien, viel Eigenverantwortung, keine festen Arbeitszeiten, plus Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Monatskarte für die Bahn, private Krankenversicherung – und alles zahlt die Firma. Die Büros waren mit Massagesstühlen und Schlafgelegenheiten ausgestattet, es gab Eiscrememaschinen, selbst der Alkohol war kostenlos. Und wer wollte, konnte alle paar Monate per Business-Class in die USA fliegen, Übernachtungen in den besten Hotels der Stadt inklusive und ach ja, bezahlt wird man auch noch! Niklas, ein Junge in seinen Zwanzigern, verdiente am Ende 20 000 Euro pro Monat. Das sind mal eben 10 000 Euro mehr als ein Bundestagsabgeordneter.

Kurz: Der perfekte Arbeitgeber. Doch dann, ganz plötzlich, bekam seine heile Welt Risse. Schaut selbst:

„Die Geheimpolizei – wie Facebook seine Mitarbeiter überwacht“ | 4. Juni 2022

Und bei TikTok soll es ähnlich ablaufen: Absurde Überwachung bei Facebook und TikTok – Ex-Mitarbeiter im Gespräch | 9. Juni 2022

Und zum Abschluss haben wir noch einen Klassiker des investigativen Journalismus für Euch: Die dunkle Seite der Wikipedia | 4. April 2016

❌