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Neues Gas-Terminal ist Gefahr für Natur und Umwelt

19. Februar 2023 um 07:00

Dieser Beitrag von Daniel Mattisek erschien zuerst auf AUF1.INFO

Nun erreichen die umwelt-zerstörerischen Auswirkungen der grünen Energie-Sabotage auch eines der berühmtesten Naturparadiese Norddeutschlands: Im Rahmen der hastigen und blindwütigen Errichtung einer Infrastruktur zum Import von überteuertem US-Fracking-Gas soll nun auch die Südküste der idyllischen Ostseeinsel Rügen ökologisch schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.

Für das Ziel der Ampel-Regierung, sich von russischem Gas „unabhängig” zu machen, ist anscheinend kein Preis zu hoch. Nachdem mit der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines – höchstwahrscheinlich durch den deutschen NATO-Partner USA– die aus amerikanischer Sicht letzte störende potentielle Alternative zum lukrativen Absatz von LNG-Flüssiggas beseitigt ist, steht der Errichtung eines für Deutschland überlebenswichtigen Handelsmonopols nichts mehr im Wege.

Vogelschutz-Gebiete vor der Zerstörung

Der willfährige Vollstrecker dieser expansiven und verlogenen Energiepolitik, „Klima-“ und Wirtschaftsminister Robert Habeck, hat daher für die Standorte Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Wilhelmshaven und Stade (beide Niedersachsen) sowie Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) vier schwimmende LNG-Terminals gemietet. Für den Standort Lubmin wurde das Vorhaben an den Energiekonzern RWE übertragen.

Dazu soll eine 38 Kilometer lange Pipeline gebaut werden, die auch die Südküste Rügens berührt. Ganze Landstriche werden dort von dem Großbau betroffen sein – mit fatalen Folgen für Natur und Umwelt. Umweltschützer warnen, dass vor allem Vogelschutz- und Brutgebiete seltener Arten durch die Maßnahmen zerstört oder beeinträchtigt werden. Angesichts der ohnehin schwindenden Lebensräume vieler heimischer und Zugvögel drohe sogar eine ökologische Katastrophe. Doch letztere interessieren die grünen Klimasekten-Jünger in der Bundesregierung ebenso wenig wie die Kollateralschäden des ideologischen Windkraft-Ausbaus.

Auch Landespolitik besorgt

Sogar die SPD-geführte mecklenburg-vorpommersche Landesregierung ist alarmiert: Am Montag fand in Schwerin eine Informationsveranstaltung statt, bei der Landes-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) von einem „erheblichen Eingriff“ sprach. RWE stelle Anfang April neue Pläne vor und wolle Mitte Mai mit dem Bau beginnen. Allerdings werde der Bund zuvor noch das LNG-Beschleunigungsgesetz ändern, denn die Möglichkeit von Offshore-Plattformen vor Rügens Küste müsse noch darin aufgenommen werden.

Im Genehmigungsverfahren würden auch die möglichen extrem negativen Auswirkungen auf den Naturschutz und damit in der Folge auch auf den Tourismus geprüft – da die Pipeline unter anderem quer durch ein europäisches Vogelschutzgebiet verlaufe. Der Bundesregierung warf Meyer vor, nicht die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus vor allem für den Südosten von Rügen zu verstehen. Man habe den Bund gebeten zu prüfen, ob dies der einzig mögliche Standort sei, „oder ob es sofort oder später noch Kombinationsmöglichkeiten mit dem Hafen Mukran“ gebe, so Meyer weiter.

Bedrohung für den Tourismus

Auch Umweltminister Till Backhaus (SPD) gab zu bedenken, dass der Greifswalder Bodden ein „hochsensibles Gebiet“ sei, in dem sowohl der Artenschutz als auch wasserrechtliche Auflagen beachtet werden müssten. Zudem sei die Küste Rügens ein touristisches Highlight. Sein Ministerium werde die Anträge von RWE genau prüfen, und die Umweltverbände würden darauf achten, „dass wir das alles richtig machen“. Andererseits gehe es auch um die Energieversorgung, „insofern sind wir schon in einer gemeinsamen Verantwortung“.

Die „Deutsche Umwelthilfe”, ansonsten vor allem als Abmahnverein im Feldzug gegen Autofahrer aktiv, besinnt sich hier wenigstens einmal auf ihren nominellen Vereinszweck und geht ebenfalls auf die Barrikaden, wenngleich sie weniger den Natur- als den „Klimaschutz“ bemüht: Sie nannte die Pläne „völlig überdimensioniert” und „klimapolitisch nicht zu vertreten”.

Seegras-Wiesen und Wasser-Ökologie gefährdet

Corinna Cwielag vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gab zu bedenken, dass der Meeresboden nach den beiden Nord-Stream-Pipelines für die Gasleitung nun erneut aufgegraben werden müsse. Dadurch werde wichtiger Lebensraum, etwa für die Seegraswiesen, zerstört. Außerdem sei der geplante Einsatz von vier LNG-Schiffen eine Vervielfachung der bisherigen Belastung. Insbesondere das Kühlwasser könne Auswirkungen auf die Wärmeentwicklung im Wasser haben.

Aus dem WWF in Stralsund kam die Befürchtung, dass die Tiere im Schutzgebiet durch den zunehmenden Schiffsverkehr verscheucht werden könnten. Auch mehrere Kommunen auf Rügen bezweifeln, dass der Standort geeignet und der Umfang des ganzen Unternehmens noch verhältnismäßig ist. Mehrere Bürgermeister und Kurverwaltungen äußerten ihre Besorgnis, dass die Pläne signifikante und irreparable Einschnitte für das Ökosystem der Insel vorsehen würden.

Kein Opfer zu groß

Schon jetzt komme es durch die Inbetriebnahme des LNG-Terminals in Lubmin infolge des erhöhten Schiffverkehrs zu nicht übersehbaren Auswirkungen auf der Insel.

Habecks Pläne werden also mit Sicherheit massive Schäden für Natur, Tiere und den Tourismus nach sich ziehen. Auch hier bleibt also von all dem grünen Umweltschutz- und Klimagefasel nicht mehr viel übrig: Im Namen des fanatisch verfolgten Ziels, sich von russischem Gas zu befreien, ist kein Opfer zu groß und keine Inkonsequenz zu absurd. Im Resultat wird jedoch auch dieses Regierungsvorhaben, so wie der gesamte Selbstbetrug der „Energiewende“, mehr Unheil anrichten, als es zu bekämpfen vorgibt.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

 

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