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Thema: Dutroux-Komplex und die Verbindungen zu deutschen Politikern

05. Mai 2024 um 10:00
Von: Redaktion

Ein Beitrag von Oliver Greyf.

Schwarz-Schilling und der Schwarze Baron

In diesem Artikel geht es um die zwielichtigen Verbindungen eines bekannten Politikers.
Die Rede ist von dem CDU-Mann Dr. Schwarz-Schilling.
Da Schwarz-Schilling heute nicht mehr ganz den Bekanntheitsgrad genießt wie vor einigen Jahren, möchte ihn kurz vorstellen:

Christian Schwarz-Schilling (* 19. November 1930 in Innsbruck) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Unternehmer.
Er war von 1982 bis 1992 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen / Bundesminister für Post und Telekommunikation. Zwischen 2006 und 2007 war er 17 Monate lang der „Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina und damit verantwortlich für die Überwachung des Friedensabkommen von Dayton.
[1]

Soviel zu seiner offiziellen Vita.
Weniger bekannt sind seine Aktivitäten als Deep Politican, also jemand, der nicht (nur) die öffentliche Politik betreibt, sondern die viel wichtigere Politik, nämlich die, die hinter verschlossenen Türen betrieben wird. Bekannt wurde dies mit dem Auffliegen von „Le Cercle“.

Le Cercle

Schwarz-Schilling war Vorsitzender der transatlantischen Denkfabrik „Le Cercle“. [2] [3] [4]
Bei Le Cercle handelt es sich um eine kleine Gruppe von Mächtigen, die die Geschicke der Weltpolitik maßgeblich beeinflusst.
Le Cercle setzt sich zu einem großen Teil aus hochrangigen Geheimdienst-Mitarbeitern zusammen, aber auch Politiker, Banker und Geschäftsleute sind vertreten.
Der Name Le Cercle wurde in Deutschland erstmals Anfang der 80erJahre durch die Veröffentlichung der „Langemann-Notizen“ [5]  der breiten Öffentlichkeit bekannt.
Die Notizen des ehemaligen BND-Agenten Hans Langemann offenbarten u. a., dass Le Cercle an einem Wahlerfolg der CDU/CSU unter Franz Josef Strauß gelegen war.
Angestrebt war ein Ende der Entspannungspolitik ggü. Russland und eine Hinwendung zum Antikommunismus.

Weitere Ziele waren:

„Regierungswechsel zu bewirken (a) im Vereinigten Königreich (geschehen) und (b) in West-Deutschland, um die “ “ Freiheit von Handel und Wandel zu verteidigen und sich allen “ “ Formen von Subversion, einschließlich des Terrors, “ entgegenzustellen…“

Welche Maßnahmen ergriffen wurden, um diese Ziele zu erreichen:

“ Das Verfassen von Beiträgen durch bestimmte, gutbekannte Journalisten in Britain, den USA und anderen Ländern. Zugang zum Fernsehen.“

“ Gewährleisten einer Lobby in einflussreichen Kreisen, sei es direkt oder durch Mittelsmänner, eingewiesen oder nicht “ eingewiesen.“

“ Die Organisation öffentlicher Demonstrationen in bestimmten Gebieten und zu ausgesuchten Themen.“

“ Die Einbeziehung (Ausnutzung) der hauptsächlichen Nachrichten- und Sicherheitsdienste sowohl zur Informationsgewinnung als auch zur Informationsgabe (Fütterung) in diese Einrichtungen.“

„Verdeckte Finanztransaktionen zu politischen Zwecken.“

“ Durchführung internationaler Kampagnen mit dem Ziel, feindselige Persönlichkeiten und/oder Geschehnisse zu diskreditieren.“

„Inbetriebnahme eines nach selektiven Gesichtspunkten spezialisierten (eigenen) Nachrichtendienstes…“

“ Die Etablierung von Büros unter geeigneter Abdeckung, besetzt “ “ mit jeweils einem hauptamtlichen Koordinator. Die derzeitige “ “ Planung umfasst London, Washington, Paris, München (!), Madrid“

(Original-Auszug aus den „Langemann-Notizen)

Weitere bekannte Mitglieder von Le Cercle sind/waren u.a.: Konrad Adenauer, Indira Ghandi, Reinhard Gehlen, Alan Greenspan, Otto von Habsburg, Henry Kissinger, Benjamin Nethanjahu, Richard Nixon, Nelson und David Rockefeller [4²]

Der Schwarze Baron

Langjähriger Mitstreiter von Schwarz-Schilling sowohl bei Le Cercle als auch in anderen Zusammenhängen ist Benoit de Bonvoisin, ein belgischer Adliger, welcher den Beinamen der Schwarze Baron trägt. [5]
Bei de Bonvoisin handelt es sich um eine der verruchtesten Figuren des modernen Belgiens.
Bewiesen ist seine finanzielle Unterstützung für die Neonazi-Organisation Front de la Jeunesse (dt.: Jugendfront). [9]
Überdies war er Schatzmeister der CEPIC [6], welche den ultrarechten Flügel innerhalb der CSP (belg. christdemokratische Partei) vertrat.
Desweiteren gewährte er dem gesuchten Neonazi Eckhard Weil Unterschlupf, als dieser auf der Flucht vor der Polizei war, weil er einen Bombenanschlag auf den jüdischen Publizisten Simon Wiesenthal verübt hat. [9]
Neben seinen Verwicklungen in den Rechtsextremismus gilt de Bonvoisin als Schlüsselfigur im Dutroux-Komplex.
U.A. wurde er von dem Dutroux-Opfer Regina Louf (Deckname:X1) als Vergewaltiger und Peiniger eindeutig identifiziert. [6]
Darüber hinaus ist bewiesen, dass de Bonvoisin mit dem ehemaligen und dem jetzigen Rechtsanwalt von Marc Dutroux bestens bekannt ist. [7]
Außerdem gilt als sicher, dass er in die Aktivitäten der Stay Behind Armee „Gladio“ involviert war. [8]

Gründer der „Union européenne des classes moyennes“

Die Union européenne des classes moyennes (Europäische Mittelstands Union, kurz EMSU) wurde 1979 von de Bonvoisin als transnationale Organisation, die sich offiziell in erster Linie aus Politikern christdemokratischer Parteien zusammen setzt, gegründet. [7]

Auffällig: Als de Bonvoisin in einem Interview auf ein Treffen internationaler Rechtsextremisten, welches auf seinem Schloss statt fand, angesprochen wurde, bezeichnete er dieses als Zusammenkunft von Mitgliedern der Vereinigung der Angehörigen der Mittelklasse. Wenn dem so ist, lässt dies nur den Schluss zu, dass die Versammlungen des EMSU getarnte Treffen europäischer Rechtsextremisten waren. [10]
Und der damalige Präsident des EMSU hieß: Christian Schwarz-Schilling. [11]

War Schwarz-Schilling Ausrichter von Rechtsradikalen-Versammlungen?

Wie passt das zusammen?

Ging es bei diesen Treffen tatsächlich darum Strategien zu entwickeln, um national-politischen Forderungen in Europa durchzusetzen?

Oder ging es darum Unterstützer für das Stay Behind Netzwerk Gladio zu finden?

Zum Beispiel verblendete Rechtsextremisten, die man für False Flag-Anschläge nutzen kann, wie es beim Oktoberfest-Anschlag der Fall war?

Die Antwort werden wir nie erfahren.

Was wir aber definitiv sagen können und was so bemerkenswert ist, dass der Autor sich entschloss, diesen Artikel zu schreiben ist, dass wir sehen, wie nahe Täter aus dem Dutroux-Netzwerk unserer Polit-Elite sind. Es drängen sich verschiedene Fragen auf:

Wie kann es sein, dass ein Rechtsextremist (seine Rolle im Dutroux-Netzwerk lassen wir kurz beiseite) wie Bonvoisin, der offen mit Neonazis und Terroristen kooperiert, als normaler Politiker auftreten kann, Organisationen gründen kann und Leute wie Schwarz-Schilling für selbige gewinnen kann? [12] [13]

Kann es sein, dass Schwarz-Schilling gar nicht wusste, mit wem er sich politisch einließ?  Seinerzeit wurde in internationalen Medien oft von Bonvoisin und seine Verstrickungen in diversen Affären geschrieben (also lange bevor das Dutroux-Netzwerk bekannt wurde). Wie wahrscheinlich ist es, dass Schwarz-Schilling davon nichts wusste?

Warum hat man diese Zusammenarbeit überhaupt nach außen getragen? Informationen über die Mitgliedschaften lassen sich bei Wikipedia, in TV-Dokumentationen und selbst in offiziellen Dokumenten der Konrad Adenauer Stiftung finden. Anscheinend war man sich seiner Sache so sicher, dass man ein Geheimhalten nicht für nötig hielt. Zwar wurde das Dokument, welches die Involvierung von Schwarz-Schilling in die EMSU bestätigt, vor vielen Jahren aus dem Netz genommen — zufällig (?) als der Autor dieses Artikels das erste Mal von dieser Verbindung schrieb — jedoch ist es weiterhin als pdf bei der „Wayback Machine“* einsehbar:

* Organisationen und Zusammenschlüsse christlich-demokratischer Parteien seit 1945, Seite 246:

Europäische Mittelstands-Union (EMSU) European Medium and Small Business Union,
Union Européenne des Classes Moyennes Gründung 1979 in Rom als Zusammenschluss von Mittelstandsvereinigungen christlich-demokratischer, konservativer und anderer Mitte-Parteien in Europa. Vorbesprechung auf Initiative der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU und Konstituierung eines Initiativausschusses 1977 in Bonn Vorsitzende (des Exekutivkomitees): Christian Schwarz-Schilling (D, 1979–1982), Ingeborg Hoffmann (D, 1982–1984), Ingo Friedrich (D, 1984–1991), Ursula BraunMoser (D, seit 1991) Anerkannte Vereinigung der EDU
[11]

Auch auf diese Fragen werden wir keine Antworten erhalten.

Eine Anmerkung zum Schluss: Auch wenn die Rolle, die Schwarz-Schilling hier spielt, äußerst merkwürdig ist und zu Spekulationen einlädt, sei ganz klar gesagt, dass es keinen Hinweis gibt, dass Schwarz-Schilling in irgendeiner Art und Weise in den Dutroux-Komplex involviert war oder auch nur Kenntnis von selbigem hatte.

 

Für weitere Informationen zu diesem und artverwandten Themen empfehlen wir diese Bücher:

Die X‑Akten ‑Die Protokolle des Kriminalfalls Marc Dutroux

Die X‑Akten: Die Protokolle des Kriminalfalls Marc Dutroux [Unzensiert] : Oliver Greyf: Amazon.de: Bücher

Die X‑Akten von Oliver Greyf — Buch — 978–94-037‑1109‑6 (thalia.de)

Das Standardwerk zum Kriminalfall Marc Dutroux:

Das Dutroux-Netzwerk: Unbekannte Hintergründe Fakten & Akten

Das Dutroux-Netzwerk: Unbekannte Hintergründe Fakten&Akten : Oliver Greyf: Amazon.de: Bücher

Das Dutroux-Netzwerk von Oliver Greyf — Buch — 978–94-036‑7330‑1 (thalia.de)

Der Fall Manuel Schadwald — wirklich ungeklärt?

Der Fall Manuel Schadwald und Das Zandvoort-Netzwerk: Fakten&Akten : Greyf, Oliver: Amazon.de: Bücher

Der Fall Manuel Schadwald und Das Zandvoort-Netzwerk von Oliver Greyf — Buch — 978–94-036‑3789‑1 (thalia.de)

Anspruchsvoller Factfiction-Roman: Basiert auf wahren Begebenheiten:

Triella: Die Geschichte eines Mädchens : Greyf, Oliver: Amazon.de: Bücher

Triella von Oliver Greyf — Buch — 978–94-036‑3154‑7 (thalia.de)

Factfiction-Psychodrama der besonderen Art:

Cyborg Child: Artificial Body|True Heart : Anzai Akatsuki: Amazon.de: Bücher

‚Cyborg Child‘ von ‚Anzai Akatsuki‘ – Buch – ‚978–94-037‑0491‑3‘ (thalia.de)

 

Verwendete Quellen:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Schwarz-Schilling

[2] http://www.independent.co.uk/news/aitken-dropped-by-the-rights-secret-club-1258522.html

[3] Die Internationale der Konservativen

Transnationale Elitenzirkel und private Außenpolitik in Westeuropa seit 1945 S.553

[4] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑14351703.html

[4²] https://isgp-studies.com/le-cercle-membership-list

[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Beno%C3%AEt_de_Bonvoisin

[6] https://isgp-studies.com/belgian-x-dossiers-of-the-dutroux-affair#217

[7] https://www.youtube.com/watch?v=fxJjwzziSaY

[8] https://nl.wikipedia.org/wiki/Beno%C3%AEt_de_Bonvoisin#Andere_activiteiten

[9]  https://www.youtube.com/watch?v=cZip9_1iCGM

[11] Wayback Machine (archive.org)

[12] Ekkehard Weil – Wikipedia

[13] Simon Wiesenthal – Wikipedia

[14] http://www.konkret-magazin.de/aktuelles/aus-aktuellem-anlass/aus-aktuellem-anlass-beitrag/items/konkret-extra-operation-eva.html

[15] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑13511419.html

 

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OLIVER GREYF: Das »Rosa Ballett« — Vorläufer des Dutroux-Netzwerkes (2)

20. April 2024 um 08:00

EIN KOLLEGENBEITRAG von OLIVER GREYF (investigativer Journalist)


Die Coral-Affäre oder das Blaue Ballett

1982 wird der Skandal um das „Blaues Ballett“ bekannt (auch Coral-Affäre genannt).

Bei dieser „Affäre“ geht es um den Vorwurf des großangelegten und organisierten Kindesmissbrauchs.

Coral ist der Name eines Bauernhofes, der sich in der Nähe der französischen Stadt Nimes befindet. Gegründet wurde Coral von dem Erzieher Claude S. und einigen Mitstreitern 1977.

Die Coral wurde vom zuständigen Gesundheits- und Sozialamt mit Kindern und Jugendlichen beliefert. Meist handelt es sich bei ihnen um geistig Behinderte, Autisten, psychisch Kranke und solchen aus sozial prekären Verhältnissen.

1979 wurde ein elfjähriger Junge tot aufgefunden, sein Kopf war in einen mit Wasser gefüllten Eimer gedrückt worden, sodass er ertrank. Bei der anschließenden Autopsie wurde festgestellt, dass er vor seinem Tod vergewaltigt wurde.

Ein junger Erwachsener wurde für den Mord und die Vergewaltigung für schuldig befunden, aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit jedoch nicht verurteilt, sondern in eine psychiatrische Anstalt überwiesen. Drei Jahre später, 1982, lebte er wieder auf dem Hof von Coral.

Im Herbst 1982 erstatten Eltern von Kindern, die aussagen, im Coral missbraucht worden zu sein, Anzeige. Beschuldigt werden Claude S., der Psychiater Alain C. und der Pädagoge Jean-Noël B.

Zeitgleich begibt sich Jean-Claude Krief, welcher ein Praktikum auf Coral absolvierte, zu einer Pariser Polizeistation. Er sagte aus, es gebe im Coral ein Missbrauchsnetzwerk, Personen von Außerhalb würden regelmäßig ins Coral kommen, um Kinder zu missbrauchen. Außerdem findet dort auch ein reger Handel mit Kinderpornographie statt.

Als Haupttäter wird auch hier Claude S. benannt, es gibt aber noch eine Reihe weiterer Beschuldigter. Einige der Beschuldigten sind Prominente, wie zum Bsp. der spätere französische Bildungsminister Jack Lang.

Mehrere Angeklagte werden später zu geringen Bewährungsstrafen verurteilt. Die prominenten Beschuldigten gehen straffrei aus, da die Personen, die die Vorwürfe gegen sie erhoben haben, diese zurücknahmen. Eine dieser Personen beging kurz darauf „Selbstmord“, weshalb von Vielen davon ausgegangen wird, dass die Zurücknahme der Vorwürfe nicht freiwillig geschah und die Beschuldigten die ihnen zu Last gelegten Taten begangen haben.

Einer der Verurteilten, Claude S., scheint viele Jahre später in der Zandvoort-Affäre wieder auf.

Auffällig: Unter den Beschuldigten befindet sich auch der französische Politiker Jack Lang und Schriftsteller Gabriel Matzneff, beide werden später freigesprochen.

Gabriel Matzneff ist für seine pädophilen Neigungen bekannt. Er schrieb jahrzehntelang pro-pädophile Bücher. 1977 verfasste er einen offenen Brief, der in der Tageszeitung Le Monde veröffentlicht wurde. In diesem Brief verlangte er die Freilassung von drei Männern, die wegen „sexueller Handlungen mit 13- und 14-Jährigen“ inhaftiert waren. Einige Prominente unterzeichneten den Brief, um ihre Zustimmung auszudrücken. Einer der Erstunterzeichner war Jack Lang.

Gleichwohl es Querverbindungen zum Dutroux-Netzwerk gibt, wurde, soweit ersichtlich, zu keinem Zeitpunkt ein Zusammenhang zum Rosa Ballett/Dutroux-Netzwerk hergestellt.

Zuerst erschienen bei guidograndt.de

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OLIVER GREYF: Das »Rosa Ballett« ‑Vorläufer des Dutroux-Netzwerkes (1)

19. April 2024 um 08:00

EIN KOLLEGENBEITRAG von OLIVER GREYF (investigativer Journalist)


Die Pinon-Affäre

Der Öffentlichkeit bekannt wurde das Rosa Ballett im Rahmen eines Sorgerechts-Prozesses, welcher ein Psychiater namens André Pinon gegen seine Frau führte.

Er belastete sie Teilnehmerin von Sexparties mit Minderjährigen gewesen zu sein, überdies sagte er aus, dass Prominente dort zugegen gewesen wären. Aus diesen Aussagen entstand das sog. Pinon Dossier, welches offiziell unter Verschluss gehalten wird.

Knapp zehn Jahre vor Bekannt-Werden der Affäre, heiratet der Psychiater André Pinon eine Frau namens J. J.. Sie haben zwei Kinder. J. J wird Sekretärin eines Beraters des damaligen Ministers François-Xavier de Donnea. 1979 geht die Beziehung zwischen den Eheleuten in die Brüche und sie lassen sich scheiden.

Da Pinon das Sorgerecht für die beiden Kinder bekommen möchte, engagiert er den Privatdetektiv Bob L., um belastendes Material gegen seine NochEhefrau zu sammeln.

Der Detektiv findet heraus, dass J. J. an Drogen- und Sexparties teilnahm, bei denen Minderjährige missbraucht werden. Die Kinder und Jugendlichen würden von dem Jugendrichter Jean-Pierre A. beschafft.

Als Teilnehmer werden unter anderen der damalige belgische Verteidigungsminister Paul vanden Boeynants, andere hochrangige Politiker, der Bauunternehmer Michel Nihoul und mehrere Rechtsanwälte, die dem rechten Spektrum zu zuordnen sind, benannt.

J. bestätigt Pinon in einem Gespräch die Angaben des Privatdetektivs. Dieses Gespräch wird auf Tonband fest gehalten.

Kurz nach dem aufgezeichneten Gespräch wird bei Pinon eingebrochen, die Einbrecher stehlen allerdings nichts, offenbar suchten sie das belastende Tonband. Einen Monat später wird auch bei Pinons Arbeitsstelle eingebrochen.

Wie sich heraus stellte, forderten die Rosa Ballett-Parties mindestens zwei Todesopfer.

Ein Minderjähriger schoss sich nach einem Missbrauch auf einer Rosa Ballett-Party in den Kopf, eine junge Frau fuhr verstört von der Behandlung, die ihr auf einer Rosa Ballett-„Feier“ zu teil wurde, (absichtlich) in den Tod.

Vanden Boeynants, Prinz Albert u.a. prominente Teilnehmer sollen davon gewusst haben, zeigten sich aber unbeeindruckt.

Bemerkenswert ist, dass es schon vorher eine Affäre namens „Rosa Ballett“ gab, die „zufälligerweise“ ziemlich genau das beinhaltete, was dem Rosa Ballett-Komplex zugrunde liegt.

Die englische Wikipedia berichtet:

Das Rosa Ballett war ein Skandal um sexuellen Missbrauch, der 1959 in Frankreich bekannt wurde. In einem Landhaus in der Nähe von Paris, das der Nationalversammlung (Unterhaus des franz. Parlaments, Anm.d.Autors) gehörte, führte eine Gruppe von Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren ein „Ballett“ auf, das von prominenten Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft besucht wurde, insbesondere von André Le Troquer, dem damaligen Präsidenten der Nationalversammlung.

Die Aufführungen sollen in Orgien geendet haben. Der Skandal kam ans Licht, als vier Mütter der Mädchen Verdacht schöpften. 23 Personen wurden im Zusammenhang mit dem Rosa Ballett angeklagt, darunter Le Troquer, der wegen „Verstößen gegen die Moral“ angeklagt wurde.

22, darunter Le Troquer und Pinajeff, wurden für schuldig befunden und verurteilt.

Bemerkenswert ist ebenso, dass es nicht nur ein Rosa Ballett gab, sondern eine „Affäre“, die Blaues Ballett genant wird, um diese geht es im zweiten Teil.

Zuerst erschienen bei guidograndt.de

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