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OLIVER GREYF: Das »Rosa Ballett« — Vorläufer des Dutroux-Netzwerkes (2)

20. April 2024 um 08:00

EIN KOLLEGENBEITRAG von OLIVER GREYF (investigativer Journalist)


Die Coral-Affäre oder das Blaue Ballett

1982 wird der Skandal um das „Blaues Ballett“ bekannt (auch Coral-Affäre genannt).

Bei dieser „Affäre“ geht es um den Vorwurf des großangelegten und organisierten Kindesmissbrauchs.

Coral ist der Name eines Bauernhofes, der sich in der Nähe der französischen Stadt Nimes befindet. Gegründet wurde Coral von dem Erzieher Claude S. und einigen Mitstreitern 1977.

Die Coral wurde vom zuständigen Gesundheits- und Sozialamt mit Kindern und Jugendlichen beliefert. Meist handelt es sich bei ihnen um geistig Behinderte, Autisten, psychisch Kranke und solchen aus sozial prekären Verhältnissen.

1979 wurde ein elfjähriger Junge tot aufgefunden, sein Kopf war in einen mit Wasser gefüllten Eimer gedrückt worden, sodass er ertrank. Bei der anschließenden Autopsie wurde festgestellt, dass er vor seinem Tod vergewaltigt wurde.

Ein junger Erwachsener wurde für den Mord und die Vergewaltigung für schuldig befunden, aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit jedoch nicht verurteilt, sondern in eine psychiatrische Anstalt überwiesen. Drei Jahre später, 1982, lebte er wieder auf dem Hof von Coral.

Im Herbst 1982 erstatten Eltern von Kindern, die aussagen, im Coral missbraucht worden zu sein, Anzeige. Beschuldigt werden Claude S., der Psychiater Alain C. und der Pädagoge Jean-Noël B.

Zeitgleich begibt sich Jean-Claude Krief, welcher ein Praktikum auf Coral absolvierte, zu einer Pariser Polizeistation. Er sagte aus, es gebe im Coral ein Missbrauchsnetzwerk, Personen von Außerhalb würden regelmäßig ins Coral kommen, um Kinder zu missbrauchen. Außerdem findet dort auch ein reger Handel mit Kinderpornographie statt.

Als Haupttäter wird auch hier Claude S. benannt, es gibt aber noch eine Reihe weiterer Beschuldigter. Einige der Beschuldigten sind Prominente, wie zum Bsp. der spätere französische Bildungsminister Jack Lang.

Mehrere Angeklagte werden später zu geringen Bewährungsstrafen verurteilt. Die prominenten Beschuldigten gehen straffrei aus, da die Personen, die die Vorwürfe gegen sie erhoben haben, diese zurücknahmen. Eine dieser Personen beging kurz darauf „Selbstmord“, weshalb von Vielen davon ausgegangen wird, dass die Zurücknahme der Vorwürfe nicht freiwillig geschah und die Beschuldigten die ihnen zu Last gelegten Taten begangen haben.

Einer der Verurteilten, Claude S., scheint viele Jahre später in der Zandvoort-Affäre wieder auf.

Auffällig: Unter den Beschuldigten befindet sich auch der französische Politiker Jack Lang und Schriftsteller Gabriel Matzneff, beide werden später freigesprochen.

Gabriel Matzneff ist für seine pädophilen Neigungen bekannt. Er schrieb jahrzehntelang pro-pädophile Bücher. 1977 verfasste er einen offenen Brief, der in der Tageszeitung Le Monde veröffentlicht wurde. In diesem Brief verlangte er die Freilassung von drei Männern, die wegen „sexueller Handlungen mit 13- und 14-Jährigen“ inhaftiert waren. Einige Prominente unterzeichneten den Brief, um ihre Zustimmung auszudrücken. Einer der Erstunterzeichner war Jack Lang.

Gleichwohl es Querverbindungen zum Dutroux-Netzwerk gibt, wurde, soweit ersichtlich, zu keinem Zeitpunkt ein Zusammenhang zum Rosa Ballett/Dutroux-Netzwerk hergestellt.

Zuerst erschienen bei guidograndt.de

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