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Angeblich wieder „Reichsbürger-Putsch” abgewendet

27. Februar 2023 um 07:00

Dieser Beitrag von Daniel Mattisek erschien zuerst auf AUF1.INFO

In Bayern war diese Woche wieder einmal „Umsturz”-Alarm: Erneut wurde eine Razzia im angeblichen „Reichsbürger-Milieu” durchgeführt – diesmal in Bayern. Bei der aktuellen Inszenierung richtete sich der „Schlag“ offenbar nicht gegen die „Reichsrentner“, sondern gegen die zunehmend unter Generalverdacht gestellte „Prepper“-Szene. Die Gruppierung soll angeblich einen Anschlag auf die Energie-Infrastruktur geplant haben.

Laut Polizeiangaben wurden gegen sechs Personen mit „Reichsbürger“-Hintergrund sogenannte Ermittlungsverfahren eingeleitet. Unter anderem sollen sie geplant haben, einen „großflächigen Stromausfall” in Deutschland herbeizuführen, der dann wiederum die Basis für einen „politischen Umsturz” bilden sollte. Den Verdächtigen wird nun die Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt.

Wozu Putschisten, die Grünen genügen…

Ironischerweise geht die größte Gefahr der Herbeiführung eines großflächigen Stromausfalls bekanntlich von der Bundesregierung aus: Es wäre kaum nötig, sich die Mühe zu machen, Strommasten lahmzulegen, um einen Stromausfall herbeizuführen – dazu genügt es bereits, einfach den Grünen bei der Arbeit zuzusehen. Deren Energiepolitik ruiniert das deutsche Stromnetz schneller und gründlicher und treibt das Land rascher in die politische Instabilität, als es selbst der abgebrühteste Putschist je könnte.

Sollte hier womöglich abgelenkt werden? Die Generalstaatsanwaltschaft München teilte jedenfalls mit, die Beschuldigten stünden im Verdacht, „ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, wodurch es anderen Gruppen ermöglicht werden sollte, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen“.

Gutes und schlechtes Prepping

Damit nicht genug, sollen die Verdächtigen nicht nur der Reichsbürger, sondern auch der „Prepper“-Szene angehören. Darunter werden Menschen verstanden, die sich durch das Anlegen von Nahrungsmittelvorräten, den Bau von Bunkern oder Überlebenstrainings oder andere Maßnahmen auf mögliche Katastrophenfälle vorbereiten.

Paradoxerweise empfiehlt die Bundesregierung selbst ausdrücklich jedem Haushalt„einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser vorzuhalten, um kurzzeitige Lieferengpässe, flächendeckende Stromausfälle und sonstige kritische Ereignisse zu überbrücken.” Worin sich dieses legale Prepping vom verfassungsschutzrelevanten, suspekten Prepping unterscheiden soll, ist völlig arbiträr.

Ablenkung von den echten Problemen des Landes

Nun darf man gespannt sein, ob man über den Fortgang der Ermittlungen gegen diese angeblich gemeingefährlichen mutmaßlichen Putschisten nähere Informationen erhält. Ansonsten wird man unterstellen müssen, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handelt, mit dem die sogenannten “Reichsbürger” erneut zu einer absurden Bedrohung aufgeblasen werden, die politisch erwünscht ist, um sich nicht um die wirklichen Bedrohungen dieses Landes kümmern zu müssen, vor denen man schon lange kapituliert hat.

Zur Erinnerung: Keine drei Monate ist es her, dass Anfang Dezember bei einer riesigen bundesweiten Razzia 25 Angehörige der “Reichsbürger-Szene”, überwiegend in weit vorgerücktem Alter, festgenommen wurden, weil sie angeblich einen Putsch zum Sturz der Staatsordnung geplant haben. Dafür, dass der Staat durch Innenministerin Nancy Faeser gerade noch aus “höchster Not” gerettet werden konnte, hört man seither erstaunlich wenig über die angeblich so gründlich geführten  “Ermittlungen” in diesem vermeintlich so brisanten Fall.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

 

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