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USA profitieren, Deutschland verschenkt Waffen

03. März 2023 um 07:00
Gebt uns Waffen

Dieser Beitrag von Raphael Mayrhofer erschien zuerst auf AUF1.INFO

Rund 50 Milliarden Dollar haben die USA der Ukraine bisher zukommen lassen. Kein Akt des Humanität, sondern ein Geschäftsmodell. Denn vom Krieg in Osteuropa profitiert der militärisch-industrielle Komplex der USA. Und die amerikanische Energieindustrie. Die BRD verschenkt in der Zwischenzeit die Waffen der Bundeswehr.

Die Vereinigten Staaten zählen bereits jetzt zu den klaren Gewinnern des Ukraine-Krieges. So konnten die USA die Zahl ihre Waffenverkäufe an NATO-Verbündete im letzten Jahr beinahe verdoppeln. Von 15 Milliarden auf 28 Milliarden US-Dollar. Und auch geopolitisch und wirtschaftlich profitieren die USA von der Isolation und Schwächung des Rivalen Russland.

US-Flüssiggas ersetzt russisches Nord-Stream-Gas

Die Russland-Sanktionen und die Sprengung der Nord-Stream-Leitungen führten in Deutschland zu einem Gas-Engpass. Alternativen mussten her. Ein enormer Gewinn für US-amerikanische Energiekonzerne. So stiegen die Importe von Flüssig-Erdgas aus Amerika 2022 im Vergleich zu 2021 um 260 Prozent. Ein Rekordgeschäft. Auch die Rohöl-Exporte aus den USA stiegen im letzten Jahr um mehr als die Hälfte.

Infolge des Krieges erreichte der Dollar seinen höchsten Stand seit 2002. Auch hohe Zinssätze machen den Kapitalmarkt in den USA für Investoren attraktiv. Die Folge: Große Kapitalabflüsse aus Europa. Auch der amerikanische Handel jubelt über den Ukraine-Krieg. So überholten die USA bei der Handelsbilanz zuletzt China wieder deutlich.

Lend-Lease: USA beschließen Waffen-Lieferung auf Kredit

Bereits einen Monat vor dem russischen Angriff auf die Ukraine beschlossen die USA ein neues Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease Act), das „Leih- und Pachtgesetz 2022 zur Verteidigung der Demokratie in der Ukraine“. Dieses ist an das Leih- und Pachtgesetz des Jahres 1941 angeknüpft. Selbiges ging dem Kriegseintritt der USA im Zweiten Weltkrieg voraus. Adam Tooze, ein britischer Professor für Zeitgeschichte, umriss die Dimensionen des Leih- und Pachtgesetzes 2022 mit folgenden Worten: „Die Summen, die in Washington ins Auge gefasst werden, sind enorm – insgesamt 47 Mrd. Dollar.“ Er kommt dabei zum Schluss, dass die USA durch diese Hilfen „nichts weniger als einen totalen Krieg finanzieren.“


Gelder, die aus dem Leih- und Pachtgesetz stammen, müssen zurückgegeben, erstattet und zurückbezahlt werden. Um die Dimensionen zu verdeutlichen: 47 Milliarden entsprechen einem Drittel des ukrainischen Bruttoinlands-Produkts (BIP) vor dem Krieg.

Zweiter Weltkrieg: US-Kriegsbeitritt wegen Waffenkredit?

Auch 1941 wurden von den USA Güter im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar geliefert. Das Geld kam dabei von der US-Zentralbank FED. Diese befindet sich in der Hand eines privaten Bankenkonsortiums.

Diese Güter gingen etwa an Großbritannien, die Sowjetunion und China. Großbritannien erhielt dabei den Großteil der Waren (rund 31 Milliarden Dollar). Die Raten dafür zahlte das Land bis 2006 zurück – mit Zinsen. Auch Russland zahlte bis zum Jahr 2006. Größtenteils in Form von Rohstoffen – rund sieben Milliarden Dollar. Die restlichen zweieinhalb Milliarden wurden mit Gold beglichen.

Die Unterstützungsleistungen der USA waren wesentlich für den Sieg der Alliierten über die Achsenmächte Deutschland, Japan und Italien. Das bestätigt auch der Historiker Sven Felix Kellerhoff. Er sagt: „Die Kriegswende in Stalingrad 1942 hätte ohne das ‚Leih- und Pacht‘-System so nicht stattgefunden.“ Die Sowjetunion erhielt dabei fast 15.000 Flugzeuge, 7.000 Panzer sowie 131.000 Maschinengewehre.

Deutsche Milliarden für Ukraine

Schon seit 2004 – dem Jahr der „orangen Revolution“ – fließen Milliarden US-Dollar in das Land am Schwarzen Meer. Damals unterstützten die Vereinigten Staaten den pro-westlichen Kandidaten Viktor Juschtschenko und die Oligarchin Julia Timoschenko.

Die enormen Waffenlieferungen helfen den USA somit langfristig dabei, ihre geopolitische Position in Europa zu stärken. Doch auch die Bundesrepublik unterstützt die Ukraine. Mit Waffen im Wert von mehr als 2,2 Milliarden Euro. Bezahlt vom deutschen Steuerzahler.

Zum Autor: Raphael Mayrhofer ist seit vielen Jahren für zahlreiche Alternativmedien tätig. Als Redakteur und Medienfachmann begleitete er den „Wochenblick“ ab seiner Gründung. Seinen Fokus legt der studierte Publizist dabei auf die Themenbereiche Souveränität, Identität, Nachhaltigkeit und Solidarität. Seit 2022 kümmert sich Mayrhofer als leitender Redakteur um das Format „Gesund AUF1“.

 

Globales Wettrüsten bringt Waffenproduzenten Milliardengewinne

21. Februar 2023 um 15:00

Dieser Beitrag erschien zuerst auf AUF1.INFO

Rein zufällig wurde manch interessierter Beobachter in den ersten Januartagen des Jahres 2023 auf die jüngsten Aufträge von Rüstungskonzernen aufmerksam. Egal ob Raytheon samt Pratt & Whittney, Northrop Grumman oder BAE-Systems (British Aerospace Electronic Systems). Deren Ausmaß schockiert richtiggehend, denn die weltweite Aufrüstung nimmt beängstigende Ausmaße an.

Ein Gastbeitrag von Andreas Kubin

Pratt & Whitney (P&W) ist eine Raytheon-Division. Wer Raytheon-Aktien besitzt, ist also gleichzeitig auch am Triebwerkshersteller P&W beteiligt. Das Pratt & Whitney F135 Nachbrenner-Turbofan-Strahltriebwerk wurde speziell für die F-35 joint-strike-fighter entwickelt (Schubleistung 40.000 Pfund). Auch die von General Dynamics entwickelte und 1978 in den Dienst gestellte F-16 Fighting Falcon wird seit 1993 von Lockheed Martin produziert. Bis April 2019 wurden 4.588 Stück F-16 produziert, von denen derzeit etwa 3.000 in 25 Ländern im Einsatz sind.

Raytheon: Auftrag über 1,2 Milliarden US-Dollar für Raketen-System

Der Internetseite des US-Verteidigungsministeriums (Stand 30. Nov. 2022) ist zu entnehmen, dass Raytheon (Tewksbury, Massachusetts) einen Festpreisvertrag in Höhe von über 1,2 Milliarden (1.216.207.829) US-Dollar erhielt. Und zwar für die Beschaffung von fortschrittlichen Boden-Luft-Raketensystemen (National Advanced Surface-to-Air Missile Systems, kurz NASAMS), zugehöriger Ausrüstung, Dienstleistungen und Ersatzteilen zur Unterstützung der Bemühungen in der Ukraine.

F-35 – gefragter Tarnkappen-Kampfjet von Lockheed Martin

Northrop Grumman (u. a. auch Hersteller des U.S. Air Force’s B-2 stealth bomber) lieferte im Februar 2022 das 900. Rumpfmittelstück einer F-35 Lightning II an Lockheed Martin. Somit wird die Tarnkappentechnik überwiegend von Northrop Grumman zur Verfügung gestellt. Die F-35 ist das weltweit führende Mehrzweckwaffensystem der fünften Generation samt ihren modernisierten Block-4-Fähigkeiten. Speziell ab 2022 stieg die Nachfrage nach Kampfflugzeugen kräftig. In diesem Zusammenhang genießen die F-35-Jets, die von Amerikas größtem Verteidigungsunternehmen, Lockheed Martin, produziert und entwickelt werden, eine lukrative Position auf dem Gebiet der Kampfflugzeuge u. a. durch Aufträge von der US-Armee, sieben internationalen Partnerländern und acht Kunden für ausländische Militärverkäufe.

Lockheed Martin hat seit Beginn des Programms 841 Stück F-35-Kampf-Flugzeuge ausgeliefert, mit 271 Jets im Auftragsbestand (Stand: September 2022). Die starke internationale Nachfrage nach der F-35 in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 führte zu mehreren Aufträgen für Lockheed und Raytheon. Die Produktion dürfte noch viele Jahre andauern. Stand Ende 2022 dürfte allein das US-Verteidigungsministerium einen Bestand von 2.456 Flugzeugen für die Air Force, das Marine Corps und die Navy anstreben. Folglich wird erwartet, dass Pratt & Whitney, der Hersteller des F-35-Triebwerks, weitere bedeutende Aufträge für das F-135-Triebwerkssystem erhält. Dies sollte den Umsatz des Rüstungsunternehmens erheblich steigern.

BAE-Systems: Milliarden-Verträge vom US-Verteidigungs-Ministerium

BAE-Systems unterstützt mit seiner Erfahrung im Bereich Kurzstart und Senkrechtlandung sowie der Wartung von Luftfahrtsystemen die Kampffähigkeiten des F-35. Das Unternehmen bietet eine elektronische Kriegsführung für die F-35 an, die eine voll integrierte Radarwarnung, Zielunterstützung und Selbstschutz zur Erkennung und Abwehr von Bedrohungen vom Boden und aus der Luft umfasst.

Am 16. Dezember 2022 erwarben Schweden, Deutschland und Großbritannien gemeinsam 436 Kettenfahrzeuge des Typs BvS10 von BAE-Systems für 760 Millionen Dollar. Vom Pentagon kommt ebenfalls ein Navy-Auftrag für BAE Systems. Es geht um einen „Festpreisvertrag mit unbestimmter Lieferfrist und unbestimmter Menge in Höhe“ von mehr als vier Milliarden Dollar für CANES, „ein Programm der Marine, das bestehende schwimmende Netzwerke konsolidiert und ersetzt und die notwendige Infrastruktur für Anwendungen, Systeme und Dienste bereitstellt, die für die Beherrschung des taktischen Bereichs der Cyber-Kriegsführung erforderlich sind (…).“

Weihnachten für die Waffenhersteller – enorme Rüstungsaufträge im Dezember

BAE-Systems hatte am 13. Dezember 2022 schon von der US-Navy einen Auftrag im Wert von 294,7 Millionen Dollar für das Trockendock und die Durchführung von mehr als 20 Monaten Wartungs- und Modernisierungsarbeiten an dem amphibischen Angriffsschiff USS Kearsarge (LHD 3) erhalten. Der Vertrag umfasst Optionen, die bei Ausübung den Gesamtwert auf 340,3 Millionen Dollar erhöhen würden. Und am 12. Dezember 2022 hatte schon das Verteidigungsministerium der Slowakischen Republik einen Vertrag im Wert von 1,37 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) über die Lieferung von 152 Schützenpanzern CV9035 von BAE-Systems unterzeichnet.

„Kanadische Magellan Aerospace (TSX:MAL) weitet F-35 Partnerschaft mit BAE Systems aus“, lautete die Schlagzeile des „Market Herald“ am 9. Dezember 2022! Darunter heißt es: „Magellan (MAL) wird die Produktion von F-35 Lightning II-Horizontal-Leitwerken mit BAE-Systems fortsetzen. Die mehrjährige Vereinbarung ist eine Fortsetzung der mehr als 10-jährigen Zusammenarbeit der beiden Unternehmen im Rahmen des globalen F-35-Programms von Lockheed Martin.“

Eine Übersicht der Rüstungsaufträge, die allein das US-Verteidigungsministerium vergibt, ist hier einzusehen.

 

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