Awake Together News Aggregator

🔒
❌ Über FreshRSS
Es gibt neue verfügbare Artikel. Klicken Sie, um die Seite zu aktualisieren.
Ältere BeiträgeWochenblick

Für Europa kann es keine Wahl zwischen Putin und Biden geben!

24. Februar 2023 um 09:00

Dieser Beitrag erschien zuerst auf AUF1.INFO

Kurz vor dem Jahrestag des Einmarsches russischer Truppen in der Ukraine wandten sich die Präsidenten Russlands und der USA an die Öffentlichkeit. Sie gaben damit einen Lagebericht aus ihrer Sicht ab.

Wladimir Putin richtete seine Botschaft an die Föderale Versammlung. Dabei gab er dem Westen die Schuld am Ausbruch des Ukraine-Krieges. In einem historischen Rückblick behauptete der Kreml-Herrscher, bereits im 19. Jahrhundert hätten Österreich-Ungarn und Polen heutige ukrainische Gebiete von Russland trennen wollen.

Anti-deutsche Ressentiments

Und es fiel auch immer wieder die stereotype Bezeichnung der ukrainischen Armee als Neo-Nazi-Truppe. Unter Verweis auf den „Großen Vaterländischen Krieg“, also von 1941 bis 1945 gegen das Deutsche Reich, beschwor der russische Präsident die vermeintliche Notwendigkeit eines Kampfes gegen vermeintliche Faschisten im Westen. Putins historische Vergleiche bewegten sich auf Antifa-Niveau. Immer wieder verstieg er sich in alter Sowjet-Rhetorik und ließ anti-deutsche Ressentiments anklingen. Vom Putin früherer Jahre, der Patrioten in Europa als Hoffnungsträger galt, ist kaum noch etwas geblieben.

Bekenntnis zum Viel-Völker-Staat

Stolz erklärte der Kreml-Herrscher, dass Russland traditionell ein Vielvölkerstaat mit zahlreichen Religionen sei. Und für all diese Gruppen sei dieses Staatswesen ihre Heimat. Hier sind Parallelen erkennbar zum Nationsverständnis der USA. Auch deren Führer sehen ihr Land als einen bunten Mix von Bürgern, die sich zu den Werten der Verfassung bekennen. Man denke nur an die altbekannten Schlagworte „Freiheit und Demokratie“, mit denen US-Präsidenten seit vielen Jahrzehnten hausieren gehen – und auch Kriege rechtfertigen. Am selben Tag, als Putin seine zweistündige Ansprache hielt, wandte sich der demente Biden in Warschau an die polnische Öffentlichkeit.

Biden sieht keine Alternative zum Krieg

Außer Durchhalteparolen und dem Bekenntnis, man werde weiterhin an der Seite Polens und der Ukraine stehen, waren die Redenschreiber im Weißen Haus wenig kreativ. Biden versuchte sich als Prophet und meinte: „Die Ukraine wird nie ein Sieg für Russland – nie!“ Er betonte ferner, dass er keine Alternative zum Krieg sehe. Das Resümee der gestrigen Reden von Putin und Biden ist ernüchternd und wird für manche vielleicht bitter oder deprimierend sein: Europa ist gut beraten, weder den Globalisten im Osten noch im Westen zu folgen. Ein Pakt mit Putins Russland ist genauso wenig erstrebenswert wie der gegenwärtige US-Vasallenstatus der Europäischen Union.

Europa muss eigenen Weg gehen

Eine Wahl zwischen Pest und Cholera ist bekanntlich keine: Es müssen Alternativen her! Europas Patrioten müssen eine dritte Position zwischen West- und Ost-Globalisten, USA und Russland finden, die zugleich auch eine Alternative zur EU darstellt. Denn Europa darf sich nicht zum Spielball dieser Hegemonialmächte machen, sondern muss einen eigenen Weg finden, eine selbständige Kraft neben diesen beiden globalistischen Imperien werden. Einen wichtigen Anstoß dazu hat AUF1-Redakteur Raphael Mayrhofer bereits in seinem Diskussionsbetrag „Der Weg zur Freiheit: 5 Schritte für ein eigenständiges Europa“ geliefert.

5 Schritte für ein eigenständiges Europa

18. Februar 2023 um 17:00

Dieser Beitrag von Raphael Mayrhofer erschien zuerst auf AUF1.INFO

Europa ist seit vielen Jahrzehnten das Spielfeld globalistischer Strategen. Bereits im Kalten Krieg befand sich unser Kontinent im Zangengriff zwischen Ost und West. Nun wiederholt sich dieses Spiel. Nirgends ist das heute offensichtlicher als in der Ukraine. Die Interessen Europas und seiner Völker bleiben dabei stets auf der Strecke. Zeit für einen neuen Weg: einen eigenen Weg!

In meinen Kommentaren „Souverän: Wenn das Volk entscheidet, nicht NATO oder Kreml“ und „Welche Interessen verfolgen Putin und der Kreml?“ habe ich bereits aufgezeigt, dass es dem Westen wie dem Osten um Eigeninteressen und Macht geht. Nur Europa verfolgt aktuell keine eigenen Ziele, ist nur Spielball fremder Mächte.

Deshalb ist es endlich Zeit für einen eigenständigen Weg. Europa muss sich erheben und den aufrechten Gang erlernen. Gekrochen sind wir lange genug. Eine Anleitung in fünf Schritten:

1. Volks-Souveränität:

Mehrere Statistiken belegen: Je ärmer eine Region ist, desto höher ist der Anteil an Nichtwählern. Vor fünf Jahren stellte das Format „Docupy” deshalb Menschen in zwei bundesdeutschen Stadtteilen eine Frage. Die Stadtteile: Duisburg-Marxloh und Leipzig-Grünau, soziale Brennpunkte. Die Frage: „Wer hat die Macht in Deutschland?“ Die Antworten: „Das Kapital“ und „Die Konzerne“.

Das zeigt eines auf: Das Volk weiß, dass es heute nicht bestimmt. Es muss sich deshalb nicht nur aus dem Zangengriff von Kreml und Washington befreien. Auch die Macht der globalen Konzerne und ihrer Polit-Marionetten in den Parlamenten muss gebrochen werden.

Volks-Souveränität heißt: Das Volk bestimmt. Über sich selbst. Dass das heute nicht so ist, ist augenscheinlich. Oder wurde das Volk zur Masseneinwanderung nach Europa befragt? Zu den Lockdowns? Zu den Waffenlieferungen in die Ukraine? Dem Freihandelsabkommen CETA? Zu den Politikerlöhnen? Darüber, dass private Wohnkonzerne mit einem Grundbedürfnis Milliarden verdienen? Wer hat die Überwachungsgesetze abgenickt? Und wer profitiert davon? Oder hat die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, gewählt?

2. Anti-Imperialismus und Multi-Polarität

Wenn jedes Volk über sich selbst bestimmt, heißt das automatisch: Kein Volk, keine Gruppe, keine Clique bestimmt über andere Völker. Wer Volks-Souveränität sagt, muss also auch Anti-Imperialismus sagen. Dieser Anti-Imperialismus muss sich gegen jede Form des Imperialismus richten. Egal, ob er als Angriffskrieg (militärischer Imperialismus), finanzielle Abhängigkeit (ökonomischer Imperialismus), Abbau der Nationalstaaten (politischer Imperialismus), umfassende Identitätszerstörung (kultureller Imperialismus) oder gezielte Überfremdung (demografischer Imperialismus) daherkommt.

Jedes Volk soll sich frei, unabhängig und seinem Wesen gemäß entfalten. Ganz ohne die globale Dominanz eines Staates oder seiner Institutionen. Egal, ob die Akteure USA, Russland und China oder IWF, WEF und WHO heißen. Der Reichtum des Planeten ist seine Vielfalt. Deshalb brauchen wir Multi-Polarität statt Globalisierung und Vereinheitlichung.

3. Selbstbestimmung

Die Grundlage einer solchen Neuordnung kann nur das Selbstbestimmungs-Recht der Völker sein. Das gilt für die Süd- und Ostukraine ebenso wie für Südtirol oder Katalonien. Bevor wir von Europa sprechen können, müssen wir über die europäischen Völker reden.
Das deutsche Volk hat eine eigene Geschichte, Kultur, Sprache. Aber ebenso haben auch die Basken, die Iren, die Schweden und Ukrainer jeweils ihre Geschichte, ihre Kultur und ihre Sprache. Diese gilt es zu schützen und zu erhalten. Jedes Volk soll selbst bestimmen, wie es leben möchte. Und wie es den eigenen Staat gestaltet.

Wir brauchen keine EU, keine Zentralisierungs- und Vereinheitlichungs-Instanz. Ebenso wenig brauchen wir multiethnische Kunststaaten, keinen „Melting Pot“ und kein Vielvölkerreich – egal ob dieses nun USA, Russland oder EU heißt.

4. Nationalstaat und Autarkie

Europa ist heute nicht nur politisch abhängig von Moskau und Washington. Auch ökonomisch hängen wir am Rockzipfel der beiden Imperien. Ob russisches Gas oder Öl aus US-Fracking: Wir sind immer auf Importe angewiesen. Dabei gäbe es Alternativen.

Etwa im niederösterreichischen Weinviertel. Dort gibt es riesige Schiefergas-Vorkommen. Laut Schätzungen der OMV so viel, dass Österreich 30 Jahre lang davon leben könnte. Und zwar sauber: Die Montan-Universität Leoben hat bereits vor zehn Jahren eine naturverträgliche Methode entwickelt, um das Gas zu gewinnen.

Doch auch technische Neuerungen und eine Reduktion des Energieverbrauchs bieten Möglichkeiten, die Abhängigkeit von Ost und West schrittweise zu reduzieren. Denn das Problem betrifft längst nicht nur Öl und Gas. Fast drei Viertel aller deutschen Medikamente stammen aus China. Und auch in Europa festigt das Reich der Mitte seine finanzielle Macht.

Allein zwischen 2000 und 2015 kaufte China europäische Unternehmen im Wert von fast 50 Milliarden Euro auf. Wo große Teil der Industrie, ganze Landstriche oder relevante Strukturen in die Hände ausländischer Staaten oder Konzerne übergehen, wird ein Land abhängig.

Doch Edelmetalle kommen heute größtenteils aus Afrika und Asien. Die Technologie aus den USA und Asien. Denken wir nur an Facebook, Instagram, aber auch TikTok.

Auch kulturell mimt Europa seit vielen Jahrzehnten die US-Kopie. US-Filme, -Serien, -Moden, amerikanische Musik- und Kleidungsindustrie, Getränke und Prominente dominieren auch hierzulande. Ein eigener Weg wäre auch hier nötig. Der kulturelle Reichtum dazu wäre definitiv da. Ebenso wie die wirtschaftliche Fähigkeit, autark – das heißt wirtschaftlich selbstständig – zu werden.

5. Europa statt EU und NATO

Europas neuer Weg ist ein Weg zum Nationalstaat. Aber auch ein Weg zur europäischen Zusammenarbeit, wo nötig und sinnvoll. Nicht in Form eines europäischen Zentralstaats der Konzerne und Lobbys, sondern als ein Europa der Vaterländer. Beim Schutz der gemeinsamen Außengrenzen, bei der wirtschaftlichen Kooperation und im Verteidigungsfall lohnt es sich, gemeinsam zu handeln.

Auch die Ukraine ist Teil dieses Europas. Wohlgemerkt: die Ukraine. Nicht Selenskyj. Ebenso Russland. Nicht Putin. Eine Zusammenarbeit ist hier wünschenswert. Jedoch nur auf Augenhöhe. Im Interesse der Völker, nicht der Oligarchen.

Fazit: Es wird kein Heiland kommen

Europa muss sich seiner Eigenart ebenso wie seiner geostrategischen Sonderstellung bewusstwerden. Den aufrechten Gang lernen. Ansonsten bleibt es das Spielfeld fremder Interessen.

Volks-Souveränität, Anti-Imperialismus, Selbstbestimmung, Autarkie und europäische Zusammenarbeit sind der Schlüssel zu einem eigenen Weg. Einen dritten Weg – jenseits von Kapitalismus und Kommunismus, von Ost und West.
Denn es wird kein Heiland kommen. Und auch keine fremde Macht wird uns erlösen. Die Völker Europas müssen sich selbst befreien.

Zum Autor: Raphael Mayrhofer ist seit vielen Jahren für zahlreiche Alternativmedien tätig. Als Redakteur und Medienfachmann begleitete er den „Wochenblick“ ab seiner Gründung. Seinen Fokus legt der studierte Publizist dabei auf die Themenbereiche Souveränität, Identität, Nachhaltigkeit und Solidarität. Seit 2022 kümmert sich Mayrhofer als leitender Redakteur um das Format „Gesund AUF1“.

❌